Eine barrierefreie Einrichtung spielt eine immer größere Rolle. Alle Informationen von Experten und Tipps zum barrierefreien Wohnen jetzt online lesen!
Eine barrierefreie Einrichtung spielt eine immer größere Rolle in Neubauten sowie bei Renovierungen, durch spezifische Lösungen soll ein selbstständiges Leben weitestgehend ermöglicht werden. Das betrifft alle Räume des Zuhauses, doch vor allem das Badezimmer ist hier explizit zu erwähnen, da aufgrund der Intimität des Raumes die Selbstständigkeit einen erhöhten Stellenwert einnimmt. So raten Experten wie Calmwaters zu Sanitärlösungen, die bei der Nutzung und Zugänglichkeit des Bades unterstützen.
Erhöhte Toilette verspricht Barrierefreiheit
Wenn mit steigendem Alter die Muskelkraft nachlässt oder eine Behinderung den Bewegungsapparat einschränkt, kann die Benutzung der Toilette eine Herausforderung darstellen. Bereits das Hinsetzen fällt eventuell schwer; eine erhöhte Toilette kann Abhilfe schaffen. Statt der üblichen Höhe von 40 cm beträgt die Sitzhöhe hier zwischen 46 und 48 cm. Aus dem Stand ist der WC-Sitz leichter zu erreichen und auch das Umsetzen vom Rollstuhl erfolgt einfacher. Wichtig ist zudem eine Öffnung an der Vorderseite der Toilette, diese vereinfacht den Zugang obendrein und macht die Reinigung des Genitalbereichs komfortabler.
Wer noch mehr Komfort wünscht, findet Gefallen an einem Dusch-WC. Hier fährt nach der Benutzung der Toilette entweder via einer Sensorik oder per Knopfdruck eine Duschvorrichtung aus der Keramik. Ein warmer Wasserstrahl säubert den Intimbereich und föhnt ihn anschließend. Auf die Reinigung mit Toilettenpapier kann damit verzichtet werden, was neben dem Aspekt des Komforts auch deutlich hinsichtlich der Hautfreundlichkeit und Hygiene punktet.
Bodengleiche Dusche für leichten Einstieg
Für die barrierefreie Zugänglichkeit der Dusche ist eine bodengleiche Duschwanne mit maximaler Tiefe von 2 cm zu empfehlen, nur so gelingt der Schritt ins kühle Nass beziehungsweise der Zugang mit dem Rollstuhl mühelos. Hinsichtlich der Größe gelten beim barrierefreien Badezimmer eine Breite sowie Länge von 120 cm als Mindestmaß, bei rollstuhlgerechten Duschzonen empfiehlt die DIN-Norm 18040-2 gar 150 cm je Seite. So kann man mit dem Rollstuhl in die Dusche hineinrollen, sich drehen und wenden ohne Probleme. Die Armaturen sowie Seifenspender sollten auf Bauchhöhe montiert werden, am ehesten eignen sich Einhandmischer oder gar Varianten, die per Sensor betrieben werden.
Auch die Montage eines Thermostats ist zu empfehlen, um Verbrühungen zu vermeiden. Für die Duschkabine gilt außerdem: Eine von außen zu öffnende Tür ist immanent! Falls man in der Dusche stürzt, kann eine helfende Person die Dusche von außen öffnen, ohne dass der liegende Körper die Tür blockiert. Auf Vorhänge sollte man allerdings verzichten: Diese kleben oftmals unschön und unpraktisch am Körper und schützen den Fliesenboden nicht ausreichend vor Wasserspritzern, rutschige Fußböden könnten eine Folge sein.
Waschtisch: Unterfahrbar
Damit das Händewaschen am Waschbecken gut gelingt, sollten Betroffene einen unterfahrbaren Waschtisch wählen. Hierbei ist die Form des Beckens möglichst flach; in Zusammenspiel mit einem weit nach hinten ragenden Siphon kann man problemlos mit dem Rollstuhl heranfahren. Die Bedienung des Wasserhahns ist am besten über einen Sensor geregelt und mit einer Temperaturbegrenzung versehen. Alternativ sind Einhandmischer zu empfehlen, die es ermöglichen mit einer Hand Wassermenge sowie -temperatur einzustellen und mit der anderen für Halt bei einem unsicheren Stand zu sorgen.
Mehr Sicherheit
Durch die Anbringung von Stütz- und Haltegriffen erhalten Personen mit Bewegungseinschränkungen mehr Sicherheit. Neben dem WC unterstützen die Griffe beim Hinsetzen und Aufstehen, in der Dusche verleiht der Haltegriff einen sicheren Stand und verhindert Stürze, die aufgrund des mitunter rutschigen Bodens geschehen. Auch seitlich des Waschbeckens empfiehlt sich ein Stützgriff für mehr Sicherheit.
Ausgestattet mit diesen Sanitärlösungen zeigt sich das Badezimmer als äußerst zugänglich. Einstige Hürden können durch die speziellen Produkte umgangen werden und so im neuen, barrierefreien Charakter erscheinen.
Weitere Informationen zum barrierefreien Badezimmern finden Sie online unter:
- https://www.sozialministeriumservice.at/
- http://www.wohnnet.at/wohnen/raeume/barrierefreies-bad-15033