Empfehlungen, wie Schnecken im Garten entfernt werden können, gibt es wie Sand am Meer. Allerdings zeigen nur wenige tatsächlich die gewünschte Wirkung. Bis herausgefunden werden kann, ob sich die Empfehlung als nützlich zeigt, ist es häufig zu spät. Deshalb sollten Gartenliebhaber ganz genau wissen, was sie gegen den Schneckenbefall tun können.
Wichtig ist es bei jedem Mittel gegen Schnecken, das es regelmäßig angewendet wird.
Schnecke ist nicht gleich Schnecke: Für die Bekämpfung der Schnecken, ist es interessant zu wissen, um welche Schnecken es sich im eigenen Garten eigentlich handelt.
Die mit Abstand hungrigsten und die am weitesten verbreiteten Schnecken sind die spanischen Wegschnecken. Hierzulande leben sie bereits seit Jahrzehnten und sind deshalb bestens an die Klimaverhältnisse angepasst. Bei ihrer Nahrung sind sie außerdem alles andere als wählerisch. Das macht sie ingesamt zu einem harten Gegner.
Schneckenkorn gegen den Schneckenbefall
Der Schneckenbefall kann mit Hilfe von Schneckenkorn besonders schnell und effektiv gelöst werden. Das Präparat sollte so früh wie möglich eingesetzt werden. Bereits im März kann es im Garten verstreut werden. Denn dann nehmen die Schnecken den entstehenden Geruch nicht als unnormal wahr. Die Bereitschaft das Schneckenkorn zu fressen, steigt an.
Es gibt unterschiedliche Hersteller für das Schneckenkorn. Metaldehyd ist jedoch fast immer enthalten. Dieses verursacht nach dem Verzehr eine erhöhte Schleimproduktion. Die Schnecken werden dadurch deutlich geschwächt.
Auch Eisen-III-Phosphat ist häufig enthalten. Durch den Verzehr kommt es zu einer Veränderung der Darmzellen. Die Schnecke hört auf zu fressen und wird eingehen. Die Präparate liegen preislich meist zwischen 10 und 25 Euro.
Die Schnecken einsammeln
Wer nicht extra ein Präparat einkaufen möchte, um die Schneckenplage in den Griff zu bekommen, der kann die Schnecken auch einfach einsammeln. Wer die Tiere nicht mit der bloßen Hand anfassen möchte, kann auch eine Schneckenzange verwenden. Damit die Suche nicht zu lang ausfällt, sollten Holzbretter im Garten ausgelegt werden. Schnecken sind nachtaktiv und brauchen demnach tagsüber einen ruhigen Ort. Sie werden sich demnach unter den Brettern ansammeln.
Zur Bekämpfung können die Tiere anschließend ausgesetzt oder human getötet werden. Das Durchschneiden ist für die Schnecken ein durchaus gnädiger und schmerzfreier Tod.
Barrieren und Schneckenzäune
Die Schnecken können auch mit Barrieren und Schneckenzäune von dem heimischen Garten ferngehalten werden. Dieses Vorgehen empfiehlt sich allerdings nur für einzelne Beete, da die Kosten ansonsten zu hoch ausfallen würden. Die Oberkante der Vorrichtungen ist dabei immer derart gestaltet, dass die Schnecke diese nicht überwinden kann. Natürlich muss darauf geachtete werden, dass die Vorrichtungen lückenlos aufgebaut sind. Ansonsten finden die Schnecken auch weiterhin einen Weg in das Beet. Außerdem muss diese mindestens fünf Zentimeter tief in dem Boden stecken.
Auch ein Elektrozaun, der mit Schwachstrom betrieben wird, ist eine Alternative. Der Aufwand für die Wartung ist allerdings relativ hoch.
Gesteinsmehl, Kalk und Nadelholz-Sägemehl halten die Schnecken ebenfalls ab. Jedoch müssen die Materialien dafür immer frisch sein. Bei Regen können sie ihre Wirkung verlieren.
Die Preise fallen, je nach Konstruktion sehr unterschiedlich aus. Die Barrieren aus Plastik gibt es bereits für wenige Euro. Für die Holzvariante, beziehungsweise für den Elektrozaun muss mehr ausgegeben werden.
Die sagenumwobenen Bierfallen
Es handelt sich bei den Bierfallen um eine Art Geheimtipp. Jedoch soll von diesem eher abgeraten werden. Schnecken werden von dem Biergeruch durchaus angezogen. Sehr stark sogar. Allerdings ist das bei genauerem Hinsehen sogar ein Nachteil. Denn die Schnecken werden auch aus den Gärten der Nachbarn zu der Bierfalle kommen. Das Bier muss immer regelsicher gelagert werden, ansonsten verdünnt es sich zu stark und verliert seine Wirkung. Das Anlocken funktioniert zwar sehr gut, in das Bier fallen jedoch nur wenige Schnecken. In genau diesem sollen sie allerdings ertrinken. Im Endeffekt werden durch die Bierfallen somit nur noch mehr Schnecken angelockt.
Den Boden vorbeugend pflegen
Sehr effektiv ist es hingegen, den Boden vorbeugend zu pflegen. Denn dadurch kann der Garten von Anfang an für die Schnecken unattraktiv gemacht werden.
Der Gartenboden sollte ab September nicht mehr umgegraben werden. Denn die Schnecken legen zu dieser Zeit ihre Eier im Boden ab. Wenn der Boden hingegen mit einem Grubber bearbeitet wird, werden die Eier an die Oberfläche gebracht. Sobald die Temperaturen stark abfallen, verenden die Eier. Es entstehen somit im Frühjahr keine neuen Schnecken. Selbst in einem sehr milden Wetter, funktioniert dieses Vorgehen. Denn dann sind die Eier immer noch an der Oberfläche. Sie sind für Vögel eine leichte und beliebte Beute.
Kompost, Lehm und Sand
Außerdem mögen Schnecken weder Sand, noch Kompost oder Lehm. Wer seinen Garten geringfügig umgestaltet, macht es den Schnecken somit schwer.
Wenn in dem Garten hingegen alter Rindenmulch liegt, dann sollte der möglichst früh im Frühling entfernt werden. Auf dem Komposthaufen ist er genau richtig. Bestenfalls wird noch ein stickstoffreiches Material verwendet. Dadurch wird das Kompostieren noch beschleunigt. Dieses Vorgehen ist deshalb wichtig, da sich in dem Mulch viele Schneckeneier befinden.
Eine neue Mulchdecke sollte erst dann aufgetragen werden, wenn die Schneckenprage merklich besser geworden ist. Auch dann sollte die Decke jedoch so dünn wie möglich ausfallen. Besser ist die frisch gehäckselte Nadelholzrinde. Diese mögen die Schnecken überhaupt nicht.
Schneckenfeinde sind gern gesehen
Igel und Erdkröten sind natürliche Feinde der Schnecken. Wer dem Lauf der Natur einen kleinen Schubs geben möchte, der fördert diese Tiere im eigenen Garten. Auch indische Laufenten oder Wasservögel verzehren liebend gerne Schnecken. Natürlich können sie nur bei einem größeren Nutzgarten gehalten werden.
Vergrämungsmittel der Natur nutzen
Stark konzentrierte Kaffeelösungen können Schnecken ebenso verjagen wie diverse Moospräperate. Sie sind meist in so genannte Schnecken-Repellents gepresst und werden im Garten ausgelegt. Die Wirkungen fallen allerdings sehr unterschiedlich aus. Sie sind für nur wenige Euro im Handel erhältlich.
Salz gegen Schnecken
Natürlich eignet sich auch Salz gegen die Schnecken. Durch den Flüssigkeitsentzug trocknen die Tiere aus. Viele Gärtner sammeln die Schnecken im Garten ein, geben sie in einen Kübel und streuen kräftig Salz hinein. Jedoch sollte man aufpassen, dass man dabei nicht den Boden mit Salz bestreut. Das könnte den Pflanzen schaden. Zudem wird diese Methode mittlerweile von vielen Menschen als grausam angesehen, um Schnecken im Garten zu entfernen. Denn es gibt auch Mittel, bei denen man die Tiere nicht auf diese Weise töten muss.
Kupfer gegen Schnecken
Kupfer soll ein Wundermittel gegen die Schnecke sein. Sind Beete (Hochbeet, Blumenbeet, Gemüsebeet) oder deren Rahmen aus Kupfer, so soll das Metall die kleinen Tiere abschrecken und so fernhalten. Doch auch das hilft nicht immer gegen eine Schneckenplage.
Kaffee gegen Schnecken
Gemahlener Kaffee gilt hierzulande als altes Hausmittel gegen Schnecken im Garten. Dabei bestreut man die Beetbegrenzung mit Kaffee, da dieser die kleinen Tierchen fernhalten soll. Jedoch sind Gärtner sich nicht einig, ob dieses Mittel gegen alle Arten helfen kann.
Zudem soll auch Knoblauch helfen, um die Tiere zu bekämpfen.