Türe streichen

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Alle Anleitungen, Tipps und Informationen zum richtigen Anstreichen der Türen in der Wohnung oder im Haus finden Sie hier!

Jeder hat sie täglich mehrmals in der Hand: Türen. Wohnungstüren ebenso, wie Türen zum Badezimmer, zur Küche oder ins Wohnzimmer. Der ständige Gebrauch hinterlässt Spuren, deshalb sollten Türen regelmäßig gewartet werden.

Besonders Türen aus Holz brauchen ab und an einen neuen Anstrich. Egal, ob nun Farbe abblättert, Verschmutzungen überstrichen werden sollen, oder ein neuer Farbton gewünscht wird, das sind klassische Arbeiten für einen Heimwerker. Selbst Laien können sich mit der richtigen Anleitung und ein bisschen Einsatz günstig ein neues Wohngefühl schaffen.

Schritt 1: die Vorbereitungen

Am besten arbeitet es sich, wenn die Tür auf zwei Böcken liegt. Dazu muss sie zunächst ausgehängt und die Beschläge abgenommen werden. Entfernen Sie auch das Türschloss, um sicherzugehen, dass es nicht mit Türlack verschmutzt wird. Soll in der Wohnung gearbeitet werden, empfiehlt es sich, Malervlies oder stabile Folie über unter den Böcken auszubreiten. Das verhindert Kratzer und Farbflecken auf dem Boden. Mit etwas Pappe zwischen den Böcken und dem Türblatt kann dieses ebenfalls ganz leicht vor unschönen Macken geschützt werden.

Türe abschleifen

Nun wird der bestehende Anstrich begutachtet: Blättert der alte Lack schon ab oder haftet er noch fest an der Tür?

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Abblätternder Lack muss vollständig entfernt werden. Stellen, die noch fest haften, werden mit feinem Schleifpapier angeschliffen. Verwenden Sie Schleifpapier mit einer Körnung von 180 oder 220. Versuchen Sie, gleichmäßig zu arbeiten und üben Sie nicht zu viel Druck aus. Hat sie Kratzer, Furchen oder sonstige Macken auf der Oberfläche, füllen Sie diese mit Spachtelmasse auf und lassen sie gut trocknen. Auch kleinere Unebenheiten lassen sich damit schnell und einfach ausgleichen.

Nachdem Sie beide Seiten des Türblatts so vorbereitet haben, geht es ans Lackieren.

Schritt 2: der Untergrund

Vor dem Auftragen der ersten Schicht Vorlack sollten Sie Schleifstaub und Lackreste gründlich mit einem feuchten Lappen entfernen. Waschen Sie diesen mehrmals aus und wiederholen Sie die Prozedur – haften gebliebene Schleifreste und Lackstaub werden sich sonst als raue Schicht im neuen Lack abzeichnen.

Vorlack auftragen

Nachdem die Tür getrocknet ist, tragen Sie die erste Schicht Vorlack auf. Für die Türkanten und (eventuell) Zierleisten benutzen Sie einen Pinsel, große Flächen werden mit einem Farbroller gestrichen. Achten Sie darauf nur eine dünne Schicht gleichmäßig aufzutragen und arbeiten Sie zügig. Lassen Sie den Lack gründlich trocknen, halten Sie sich dazu an die entsprechenden Herstellerangaben. Ist eine Seite gut getrocknet, wird die Tür umgedreht und die andere Seite in Angriff genommen.

Trocknen lassen

Nachdem beide Seiten gut getrocknet sind, wird die Tür für die letzte Farbschicht vorbereitet. Dazu schleifen Sie beide Seiten nochmal leicht an. So können auch kleine Fehler im Voranstrich wie Farbnasen oder ungleichmäßige Verteilung korrigiert werden. Auch hier gilt: Gleichmäßig und mit wenig Druck arbeiten. Abschließend entfernen Sie den Schleifstaub nochmals sorgfältig, um raue Stellen nach dem letzten Anstrich zu verhindern.

Schritt 3: die Farbe auftragen

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Die Tür ist nun perfekt vorbereitet und kann ihre endgültige Farbschicht erhalten. Bearbeiten Sie zunächst eine Seite. Wie beim Voranstrich verwenden Sie für die Türkanten und Zierleisten einen Pinsel. Den Rest, das flächige Türblatt, behandeln Sie mit einem Farbroller. Lassen Sie die Farbschicht gut trocknen und wenden Sie sich dann der anderen Seite zu. So erzielen Sie mit etwas Sorgfalt ein professionelles Ergebnis und werden lange Freude an Ihrer neuen Tür haben.

Ist der Lack auf beiden Seiten gut getrocknet, werden das vorher ausgebaute Türschloss und die Beschläge wieder angebracht und die Tür in die Türbänder eingehängt.

Tipps und Tricks zum Abschluss

Nicht jeder lebt in einer Eigentumswohnung oder im eigenen Heim – fragen Sie also zur Sicherheit nach, ob Ihr Vermieter auch mit dem Streichen der Türen einverstanden ist. Das gilt insbesondere, wenn Sie lediglich mit der Türfarbe unzufrieden sind und gerne einen neuen Stil ausprobieren würden. Lassen Sie sich die Zustimmung schriftlich bestätigen.

Besonders hartnäckige Farbreste oder alte Farbe wurden früher gerne mit Abbeizer entfernt. Das ist heute verboten, wer es trotzdem macht muss mit hohen Geldstrafen rechnen. Eine gute Alternative ist der Entlacker – umweltfreundlich und ungiftig. Sollten Sie sich dafür entscheiden, sorgen Sie für eine gute Belüftung und tragen Sie Handschuhe. Vermeiden Sie es, die Dämpfe einzuatmen.

Schnell streichen und trocknen lassen

Für Eilige: Mit Hilfe von zwei langen, stabilen Schrauben, die am oberen und unteren Türende angebracht werden, können Sie sich die Wartezeit verkürzen. Setzen Sie die Schrauben so ein, dass Sie die Tür an diesen auf die Böcke auflegen können. So müssen Sie nicht warten, bis eine Seite trocknet, bevor Sie die andere bearbeiten können, da die Tür selbst nicht auf den Böcken aufliegt.

Acryllacke

Sogenannte Acryllacke eignen sich besonders gut für den Gebrauch an Innentüren. Sie dünsten kaum aus und können leicht verarbeitet werden. Achten Sie beim Kauf auf die „Blockfestigkeit“ der gewünschten Farbe. Als blockfest wird eine Farbe bezeichnet, wenn zwei gut getrocknete, lackierte Flächen aneinandergepresst werden können, ohne dabei zu verkleben. Bei nicht blockfester Farbe besteht die Gefahr, dass Farbe an der Zarge haften bleibt, wenn die Tür geschlossen wird (oder umgekehrt).

Achten Sie darauf, die Farbe dünn und gleichmäßig aufzutragen. Dünne Farbschichten verkürzen die Trockenzeit und schützen vor Unregelmäßigkeiten wie Farbnasen. Im Zweifel sollten Sie für ein wirklich professionelles Ergebnis lieber zweimal dünn streichen als einmal zu dick auftragen.

Folierte Türen

Auch folierte Türen können neu gestrichen werden. Beachten Sie aber, dass wegen der Kunststoffoberfläche normale Lackfarbe nicht lange halten wird. Hässliche Lackabplatzungen können die Folge sein. Folierte Türen sollten gut abgeschliffen, mit Silikonentferner gründlich entfettet und mit einem speziellen Kunststoffuntergrund vorbehandelt werden. Nach dem Trocknen kann dann erneut angeschliffen und schließlich der Endlack aufgetragen werden. Allerdings kann – da die Kunststoffoberfläche ja aufgeraut wurde – nach einer solchen Behandlung nie wieder zur ursprünglichen Türoberfläche zurückgekehrt werden.

Kosten

Die Kosten für eine selbst gestrichene Tür hängen auch vom verwendeten Material ab. Hochwertige Farben und Lacke erleichtern die Arbeit und halten entsprechend länger. Mit einem Einsatz von 50-60 € kommen auch Sie zu einer Tür, die wie neu aussieht.