Ein Energiesparhaus ist grundsätzlich jedes Haus, das einen geringen Energiebedarf als der höchstzulässige Wert hat. Demzufolge verbraucht ein Energiesparhaus weniger Energie für Heizung und Warmwasser als vergleichbare Durchschnittsgebäude. Hierdurch sinken auch die Kosten für Energie, also die monatlichen Unterhaltskosten für ein eigenes Haus.

Das Energiesparhaus: Der Bau eines Hauses ist heutzutage ziemlich teuer, mehrere hunderttausend Euros kommen für einen durchschnittlichen Hausbau schnell zusammen. Da die meisten Bauherren ihr neues Eigenheim finanzieren und damit über viele Jahre in Raten abbezahlen, macht es Sinn, beim Bau auch an die Folgekosten zu denken. Hier kommt die große Stärke von Energiesparhäusern ins Spiel. Denn bei ihnen fallen aufgrund ihrer speziellen Bauweise und der Energiesparmaßnahmen deutlich weniger Energiekosten an als zum Beispiel beim Kauf eines Altbaus.

Energiesparhaus: ideal für Umwelt- und Kostenbewusste

Energiesparhaus bauen Energiesparhaus - Quelle: bigstock.at, ID: 6489044

Ein Energiesparhaus schont Umwelt und Geldbeutel. Daher könnte man es ganz pauschal ausdrücken, dass diese Hausform für Ökos und Pfennigfuchser perfekt geeignet ist. Ist sie auch. Aber ein Energiesparhaus ist noch für viele mehr geeignet.

Alle diejenigen, die sich Gedanken um die Ausschöpfung der Ressourcen der Erde machen und am Thema Nachhaltigkeit interessiert sind, können mit einem Energiesparhaus ihren Teil zum Umweltschutz beitragen. Dafür muss man wahrlich kein Hardcore-Öko sein, denn dieses Problem geht jeden von uns etwas an. Aber auch alle, die gerne die monatlichen Unterhaltskosten für Energie und damit neben der Finanzierungsraden den größten Kostenpunkt eines Hauses senken wollen, sind bei einem Energiesparhaus an der richtigen Adresse.

Typen und Bauweisen von Energiesparhäusern

Energiesparhaus ist nicht gleich Energiesparhaus, denn es gibt viele verschiedene Typen und Bauweisen, auf die wir nun gerne kurz eingehen würden. Als Energiesparhaus können viele verschiedene Typen bezeichnet werden. Darunter fallen unter anderem die Niedrigenergiehäuser, die Passivhäuser, die KfW-Effizienzhäuser, die Nullenergiehäuser und die Plusenergiehäuser.

Niedrigenergiehäuser

Niedrigenergiehäuser sind, der Name verrät es bereits, Häuser die weniger Energie verbrauchen als die Norm. Eine Steigerung dieser Energiesparhäuser ist das Passivhaus, das entsprechend der Richtlinien einen Richtwert beim jährlichen Heizwärmebedarf pro Quadratmeter nicht überschreiten darf. Um dies zu ermöglichen, nutzen Passivhäuser alternative, passive Quellen, um den Wärmebedarf zu decken. Dazu zählen unter anderem Sonnenstrahlen, Körperwärme der Bewohner oder Abwärme von technischen Geräten. Nullenergiehäuser sind besonders energieeffiziente Gebäude. Dieser Haustyp hat eine im Jahresmittel ausgeglichene Energiebilanz. Extern bezogene Energie wird zum Beispiel durch solarthermische Anlagen oder adäquate Komponenten wieder ausgleichen.

EU: Energieverbrauch vor Ort erzeugen

Der Industrieausschuss des europäischen Parlaments hat vorgegeben, dass sämtliche Neubauten ab dem 1. Januar 2019 den benötigten Energieverbrauch vor Ort erzeugen sollen. Dies bedeutet, dass durch die Vorgaben ab diesem Zeitpunkt Nullenergiehäuser keine Energiesparhäuser gegenüber anderen geltenden Energieeffizienz-Standards sind, sondern den Mindeststandard darstellen. Eine Steigerung dieser wäre dann das Plusenergiehaus. Hier erzeugt ein Haus durch Solarenergie, Erdwärme und Co sogar noch mehr Energie pro Jahr, als es im Jahresmittel verbraucht.

Planung des Energiesparhauses Planung des Hauses - Quelle: bigstock.at, ID: 127629152

Die Bauweise ist für ein Energiesparhaus gar nicht so entscheidend. So kann es unter anderem als Fertighaus aufgestellt, aus Holz gebaut oder auch Stein auf Stein gemauert werden. Auch die Form des Hauses ist nicht maßgebend, denn Energiesparhäuser können unter anderem Bungalows, Einzel- oder auch Doppelhäuser sein. Viel entscheidender sind Dinge wie die Wärmeisolierung und die verbaute Technik für Heizung und Warmwasser. Bei der Wärmedämmung sind hierbei nicht nur Wände und das Dach zu dämmen, sondern auch die Leitungen der Heizung und des Warmwassers. Dies verhindert den Verlust von Energie.

Auch Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sorgen für eine Einsparung der Energiekosten. Diese Zu- und Abluftsysteme entziehen der Luft ihre Wärme, bevor sie nach außen geleitet wird. Die gewonnene Wärme wird dann wiederum dazu genutzt, die zur Belüftung ins Haus geleitete Luft zu erwärmen. Dies ist eine sinnvolle und dauerhafte Alternative zum Lüften über die Fenster, um für frische Luft im Haus zu sorgen und die Bildung von Schimmel, der gerade in sehr gut gedämmten Gebäuden wie eben Energiesparhäusern leicht entsteht, zu verhindern.

Vor- und Nachteile von Energiesparhäusern

Auch wenn sie in den obigen Zeilen bereits angeklungen sind, wollen wir noch einmal explizit auf die Vor- und Nachteile von Energiesparhäusern eingehen.

Vorteile von Energiesparhäusern

Den größten Vorteil von Energiesparhäusern haben wir ja bereits mehrfach erwähnt. Durch die Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauches entstehen weniger Kosten für Energie, sodass die monatlichen Unterhaltskosten für ein Haus, die zu einem großen Teil eben aus Energiekosten bestehen, gesenkt werden. Zudem wird auch die Umwelt geschont, da weniger Energie verbraucht wird und zudem auf natürliche Energiequellen wie Solar oder Erdwärme gesetzt wird.

In vielen Ländern haben sich die Regierungen den Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben. Deshalb gibt es verschiedene Förderungen für Bauherren, die ein Energiesparhaus errichten wollen. Allerdings ist dies oft nicht so leicht zu durchblicken, da es verschiedene Fördertöpfe gibt. Daher raten wir in diesem Fall, sich von einem Baufinanzierungsexperten beraten zu lassen, der sich mit sämtlichen öffentlichen Fördertöpfen auskennt. Außerdem ist es ratsam, vor dem Entschluss des Bauvorhabens einen Energieberater zu Rate zu ziehen. Häufig kennen sich diese auch mit Förderprogrammen für das Energiesparhaus aus.

Vorteile auf einen Blick:

  • geringerer Energieverbrauch = geringere Kosten
  • Förderungen
  • Umweltschutz

Nachteile von Energiesparhäusern

Der große Nachteil von Energiesparhäusern ist schlicht und ergreifend, dass der Bau mehr Geld kostet. Eine bessere Wärmeisolierung, die Haustechnik sowie ggf. Solaranlagen, eine Erdwärmepumpe und andere Techniken zur Einsparung und Gewinnung von Energie kosten allesamt Geld. Dies kann sich zwar über die Laufzeit durch geringere Unterhaltskosten rentieren, steigert aber natürlich erst einmal die Baukosten. Da die meisten Neubauten über Kredite finanziert werden, steigt hierdurch natürlich auch die aufzunehmende Kreditsumme - und damit steigen auch die Zinsen. Ob dies durch die mögliche Förderung sowie Kosteneinsparungen beim Energieverbrauch ausgeglichen wird, muss von Fall zu Fall individuell abgewogen und ermittelt werden.

Ein weiterer Nachteil der exzellenten und deutlich luftdichteren Dämmung von Neubauten sowie der Sanierung von Altbauten zum Energiesparhaus ist die Tatsache, dass die Durchlüftung der Räume nicht mehr gegeben ist. Hierdurch ist das regelmäßige Lüften noch wichtiger, damit es nicht zu Schimmelbildung durch die Feuchtigkeit kommt. Alternativ können Lüftungsanlagen eingebaut werden, die für eine regelmäßigen Luftaustausch zwischen drinnen und draußen sorgen, aber natürlich ebenfalls Geld kosten und damit die Baukosten weiter steigen lassen.

Nachteile auf einen Blick:

  • höhere Kosten = höhere Kreditsumme + mehr Zinsen
  • leichtere Schimmelbildung

Kosten für ein Energiesparhaus

Wie bei jedem anderen Haus werden die Kosten für den Bau eines Energiesparhauses vor allem durch die Größe und Form des Gebäudes sowie die verwendeten Materialien und die verbaute Haustechnik beeinflusst. Daher lassen sich auch keine pauschalen Aussagen über die Kosten für den Bau eines Energiesparhauses voraussagen. Generell gilt aber, dass ein Energiesparhaus etwas teurer ist als ein vergleichbares Haus ohne Energiesparmaßnahmen. Diese Mehrkosten können sich aber über die Zeit, in der Sie in dem Haus wohnen, durch die geringeren Energiekosten oder im Falle eines Plusenergiehaus sogar durch über den Energieverkauf generierte Einnahmen wieder amortisiert werden.

Energiesparhaus finanzieren

Ein eigenes Haus ist eine zuverlässige Anlage für die Zukunft. Darüber hinaus werden Mietkosten eingespart und meist steht deutlich mehr Platz zur Verfügung. Die neue Freiheit mit dem Eigenheim ist aber meist relativ kostspielig und so ist man auf der Suche nach einer kostengünstigen Finanzierung. Gerade bei Energiesparhäusern gibt es glücklicherweise Fördermöglichkeiten.

Förderungen für Energiesparhäuser

Die Förderung für Energiesparhäuser ist die Angelegenheit der einzelnen Bundesländer in Österreich. Sie sind für eventuelle Förderungen zuständig. In praktisch allen Bundesländern gibt es einen guten Zuschuss für Maßnahmen in energieeffizientem Bauen und auch der Kauf und die Modernisierung von Gebäuden wird gefördert. Ein Beispiel für großzügige Förderung ist das Bundesland Kärnten. Es gibt dort 82 strukturschwache Gemeinden. Hier kann man eine pauschale Förderung in Höhe von 7.500 € erhalten, falls man in dieser Gegend ein Haus kauft oder baut. Eine zusätzliche, besondere Förderung kann man für Energiesparhäuser erhalten. Es gibt dazu vier verschiedene Ökoklassen. Abhängig von der Art und Weise, wie energieeffizient ein Energiesparhaus ist, gibt es die Wohnbauförderung in Höhe von zwischen 350 € und 750 € pro Quadratmeter. Auch im Burgenland gibt es eine ansehnliche Zuschuss-Förderung. Abhängig von der Energieeffizienz-Klasse kann man zwischen 750 € und 3.700 € erhalten.

Unterschiede je Bundesland

Beispielsweise können Bauherren in manchen Ländern oder Bundesländern mit einem speziellen Punktesystem ihre Punkte für eine Förderung sammeln. Ziel ist eine Förderung von Energiesparhäusern. Pro Punkt erhält man eine Förderung in Höhe von 300 €. Beispielsweise kann man mit dem Einbau einer "ökologischen" Heizungsanlagen punkten. Bei Erreichung einer gewissen Energiekennzahl oder durch bestimmte Einzelmaßnahmen mit dem Ziel, einen geringeren Energieverbrauch zu erzielen, können gut 40 Punkte erreicht werden.

Einsparpotential durch geringere Energiekosten

Je nach Konstruktion und Bauweise des Energiesparhauses können unterschiedlich hohe Einsparungen gemacht werden. Ein Vergleich lohnt sich dabei in jedem Fall. Lassen Sie sich gut beraten und vergleichen Sie. Nicht nur die Förderung sollte stimmen, auch die Energieeinsparungen sollten eine monatliche Einsparmöglichkeit bieten. Denn mit Sicherheit ist auch mit einigen Kosten durch das Energiesparhaus beim Bau zu rechnen.

Selbstverständlich ist der Umweltschutzaspekt ein wichtiges Argument für den Bau eines Energiesparhauses. Die verschiedenen Abstufungen von Energiesparhäusern sind Passivhaus, Niedrigenergiesparhaus, Nullenergiehaus, Plusenergie-Haus und 3-Liter-Haus.

Bausparen für ein Eigenheim

Mit einem günstigen Bausparvertrag für ein eigenes Haus kann man sehr viel Geld in der Ansparphase ersparen. Danach gibt es einen sehr günstigen Kredit zusätzlich zum ersparten Geld. Beides zusammengenommen ergibt die erhoffte zusätzliche Liquidität für den Bau eines Eigenheims. Sehr zu empfehlen sind Bausparverträge mit zusätzlicher Förderung. Bei Bausparverträgen kann man beispielsweise wählen, ob man monatlich, jährlich oder einmalig einzahlt. Es gibt Bausparverträge, die einen Online Bonus von 40 € ergeben. Eine monatliche Spareinlage in Höhe von zwischen 20 € und 100 € ist üblich. Die Einlagenhöhe kann während der Laufzeit auch angepasst werden und so haben Sie die volle Flexibilität. Manche Bausparkassen bieten einen attraktiven Jugendtarif mit speziellen Konditionen. Eine staatliche Bausparprämie gibt es zusätzlich zu den Sparzinsen, falls man bis zu 1.200 € pro Jahr einzahlt.

Günstige Kredite

Neben dem günstigen Anschlussdarlehen eines Bausparvertrages gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, weitere Kredite bei namhaften Kreditinstituten im Land aufzunehmen. Ein Vergleich lohnt sich dabei sehr, da die Kredite mit unterschiedlich hohen Zinsen und Tilgungsraten aufgenommen werden können. Gerade für Käufer von Immobilien und für Bauherren könnte sich auch ein Forward-Darlehen lohnen, um sich eine günstige Anschlussfinanzierung zu sichern. Dabei sollte diese Möglichkeit nur bei absehbaren Zinssteigerungen in Betracht gezogen werden.